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Mercedes Benz Fashion Week: SO sieht es hinter den Kulissen aus

Aufgeregtes Gewusel zwischen unzähligen Kleiderstangen, der Geruch von Haarspray liegt in der Luft, das hektische Rascheln der Kleidersäcke – das kann nur eines bedeuten: es ist Fashion Week. Und wenn ich euch schon des öfteren gefragt habt, was sich hinter den Kulissen der Fashion Week in Berlin so alles abspielt, für den habe ich jetzt die Antwort.?

SO sieht es Backstage wirklich aus

So schön die Designs auf dem Runway auch aussehen, Backstage ist davon nicht viel zu sehen. Auf engstem Raum stehen unzählige Kleiderstangen nebeneinander, Kleidersäcke liegen zusammengeknüllt in der Ecke, die Designs werden auf den letzten Drücker noch gebügelt und schließlich auf die Stangen sortiert. In einer anderen Ecke reiht sich ein Make-Up-Tisch neben den Nächsten und an den Models wird von allen Seiten herumgezuppelt. Dazwischen laufen die Teams der Designer hin und her und weisen sowohl Mannequins als auch Dresser ein, was sie wie zu tun haben. Bilder der fertigen Looks hängen an den Kleiderstangen oder an einer Stellwand und sorgen dafür, dass jeder weiß, wie welcher Look auszusehen hat.
Je näher der Uhrzeiger schließlich Richtung Showbeginn wandert, desto schärfer wird auch der Ton, da die monatelange Arbeit in diesem einen Moment einfach perfekt in Szene gesetzt werden muss. Letze hektische Anweisungen werden noch reingerufen, es wird sich viel Glück gewünscht und ertönt dann der erste Ton aus den Lautsprechern, geht alles ganz schnell und irgendwie automatisch. Models verschwinden auf den Laufsteg, einen Augenblick später kommen sie wieder Backstage, wechseln mit Hilfe der Designer und Dresser die Outfits und dann sind sie auch schon wieder weg. Ertönt schließlich der Beifall des Publikums geht ein erleichterter Seufzer, nach dem Motto „Endlich geschafft„, durch das gesamte Team und die angespannte Stimmung von vor der Show scheint wie weggeblasen. Im Anschluss wird die Kollektion wieder in den Kleidersäcken verstaut, letze Fotos werden geschossen und von der Hektik, die zehn Minuten vorher noch herrschte, ist keine Spur mehr…bis der nächste Designer und sein Team den Raum betreten.

Volunteer auf der MBFW: Die Aufgaben eines Dressers

Wenn man nicht zu dem Team des Designers gehört und auch kein Blogger mit mehreren Tausend Followern ist, bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten sich mal das hektischen Treiben im Backstage-Bereich der Fashion Week anzuschauen. Außer man meldet sich als freiwilliger Helfer…
Als sogenannter Volunteer auf der Fashion Week in Berlin hat man nämlich die Möglichkeit hinter die Kulissen zu blicken, ohne unbedingt ein Teil dieser Branche sein zu müssen. Dort angelangt, kann man sich schließlich als Seater, der die Gäste ihren Plätzen zuweist, oder als Dresser,  der die Models einkleidet, einteilen lassen. Während das Seaten auf Dauer ein wenig langweilig wird und man sich mit rumzickenden Influencern, à la „Warum habe ich keinen Platz in der ersten Reihe?„, abgeben muss, sind die Aufgaben eines Dressers weitaus spannender. Man kann direkt hinter den Kulissen arbeiten, sieht die neusten Kollektionen noch vor den Besuchern der Fashion Show, kann wertvolle Kontakte knüpfen und darf die hochwertigen Kreationen anfassen und auch (nach Vorgabe) stylen.
Zwar ist der Job während der Show ein wenig stressig, da viele Models ihre Outfits innerhalb kürzester Zeit zwei- bis dreimal wechseln müssen und der Dresser den Überblick über die verschiedenen Looks bewahren muss, gleichzeitig dem Model in die Kleider helfen muss und dafür verantwortlich ist, dass die Outfits genau wie beschrieben aussehen und pünktlich zum nächsten Runway-Einsatz fertig sind. Doch gleichzeitig kann man in keiner anderen Position einen so umfassenden Blick hinter die Kulissen einer Fashion Week werfen.

Fashion Week: Mit DIESEM Vorurteil wird jetzt aufgeräumt

Während ich insgesamt vier Mal auf der Fashion Week in Berlin als Dresserin geholfen habe, durfte ich nicht nur eine Menge Erfahrungen sammeln, gleichzeitig konnte ich auch mit dem ein oder anderen Vorurteile gegenüber der Modebranche aufräumen.
So heißt es ja allzu oft, dass Models Allüren hätten und zickig wären – meiner Erfahrung nach ist das völliger Quatsch. Die meisten Models arbeiten sehr professionell und sind froh, wenn ihnen jemand dabei hilft schnell aus beziehungsweise in das neue Outfit zu kommen. Egal wie hektisch es um sie herum wird, die meisten Mannequins bleiben entspannt und quatschen auch mal gerne mit ihren zugeteilten Dressern.

Wer also an einen Platz als Volunteer auf der Fashion Week kommt, sollte diesen auf jeden Fall wahrnehmen. Es wird einem nicht nur die einmalige Möglichkeit geboten hinter die Kulissen zu blicken, man hat auch die Chance wichtige Menschen aus der Modebranche kennenzulernen und die ein oder andere Goodiebag lässt sich auch noch absahnen.?
Zum Schluss hätte ich euch noch gerne erzählt, was man dafür tun muss, um auf der Fashion Week helfen zu können, doch da sich das Konzept und der Organisator in der letzen Saison geändert haben, kann ich euch leider keine genauen Infos bereitstellen. Ihr könntet höchstens mal bei der neuen Agentur Nowadays nachfragen, ob freiwillige Helfer benötigt werden, oder ihr schreibt gleich die einzelnen Designer beziehungsweise deren Teams an.










Photo Credits: Joern Pollex/Getty Images for MBFW

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