Exhibition,  Fashion

Exhibition Review: Guo Pei – Couture beyond

Wenn ich an Haute Couture denke, kommen mir zuerst die großen französischen Modehäuser, wie Dior, Chanel oder Valentino in den Sinn. Doch es lohnt sich, auch mal einen Blick über den Tellerrand, oder eher gesagt, über die Grenzen Frankreichs, zu wagen, denn die gehobene Schneiderkunst beherrschen nicht nur wir Europäer. Auch aus dem Land der aufgehenden Sonne, kommt eine Designerin, deren Kreationen so spektakulär und kunstvoll sind, dass sie die Kollektionen der traditionellen Modehäuser in den Schatten stellt.

“I am like an author with my clothes; I like to tell a romantic story, a fairy tale.” – Guo Pei

Die 50-jährige Chinesin Guo Pei ist die Designerin hinter der gleichnamigen Marke und in ihren Kollektionen verknüpft sie die jahrtausende-alte chinesische Tradition mit moderner Schneiderkunst. Kunstvolle Stickereien, mit Motiven der chinesischen Kultur, Wattierungen, Polsterungen und auf die Kleider abgestimmte Accessoires, bilden in ihrer skulpturalen Form ein faszinierendes Gesamtkunstwerk. 1997 gründete sie ihre eigenes Label, doch erst 2015 erlangte sie weltweite Bekanntheit, dank einer der wohl ikonischsten Auftritte Rihannas in dem gelb-goldenen Dress, auf der Met-Gala 2015, die auch gleichzeitigen als Eröffnung der Ausstellung „China: Through the Looking Glass“ fungierte. Natürlich wurden im Metropolitan Museum auch einige ihrer Designs, neben den von Valentino oder Alexander McQueen, ausgestellt. Darunter auch ein atemberaubendes Dress aus Seide, das aus der Spring/Summer-Kollektion 2007 stammt.

Guo Pei: Das erste chinesische Label in der Haute Couture

2016 wurde Guo Pei schließlich verdientermaßen Mitglied in der „Chambre Syndicale de la Haute Couture“ und durfte ihre aufwendigen Roben endlich als Haute Couture bezeichnen, die die Frage, ob Mode Kunst sein kann, eindeutig mit JA beantworten.
In der Ausstellung im Scad Museum, die auch die erste Einzelausstellung der Designerin in den Vereinigten Staaten war, wurden mehr als 40 ihrer extravaganten Designs in einer romantischen Kulisse, untermalt mit traditioneller chinesischer Musik, inszeniert. Darunter durfte die berühmte Met-Robe von Rihanna  natürlich nicht fehlen. Doch auch andere Kreationen, in denen teilweise bis zu 50.000 Stunden Arbeit stecken oder die mit ihrem unfassbaren Gewicht, dank der vielen Perlenstickereien, nahezu untragbar sind, wurden in Atlanta präsentiert.

Natürlich gibt es auch wieder einen umfangreichen und informativen Bildband zu dieser Ausstellung, die noch bis zum 04. März zu bestaunen ist. Doch auch hier findet Ihr einige Bilder und wichtige Informationen zu der Ausstellung und zu der Designerin. Wer sich die atemberaubenden Kleider leider nicht live anschauen kann, braucht jedoch nicht lange Trübsal zu blasen, denn schon in einigen Wochen, feiert das SCAD Museum in Atlanta die Eröffnung der neuen Ausstellung „Pierre Cardin: Pursuit of the Future, in der einer der wohl wichtigsten Designer der 1960er-Jahre portraitiert wird.









Da die Bilder „nur“ mit einem Handy geschossen wurden, gibt es hier noch ein Video, in dem ihr die außergewöhnlichen Pieces besser bestaunen könnt und zusätzlich noch viele weitere interessante Infos zu hören bekommt:

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